Man trifft überall Leute:
Auf Hochzeiten, im Supermarkt oder bei der Arbeit, und bei jeder Begegnung entsteht eine unterschiedliche Dynamik.
Mit einigen möchtest du deine Lebensgeschichte teilen, andere sind und bleiben nur ein One Night Stand.
So spielt es sich auch im BDSM-Universum ab.
Zu einigen Partnern möchtest du vielleicht sadistisch sein, zu anderen liebevoll.
Diesen Dynamiken werden wir in diesem Blogbeitrag näher kommen.
Finde die richtige Dynamik für dich und deinen Partner
Es braucht Geduld, um die richtige Chemie mit dem richtigen Partner zu finden, denn es kann schwierig sein, die natürliche Dynamik zwischen Menschen zu verändern bzw. zu beeinflussen. Einige suchen nach einer bestimmten Dynamik, andere sind völlig offen für das, was kommen wird.
Beachte, dass sich die Dynamik mit der Entwicklung eurer Beziehung ändern kann.
Ein Beispiel könnte sein:
"Wir haben eine 24/7-Beziehung, in der ich als primäre Betreuungsperson für meinen Partner fungiere. Mein Partner hingegen ist in die Rolle eines Little geschlüpft. Sobald mein Partner bockig wird, kommt mein innerer Sadist zum Vorschein und das schafft eine wirklich gute Dynamik zwischen uns."
Es gibt unendlich viele D/S-Dynamiken (Dominant/Submissive). Hier ist eine Liste der häufigsten.
Dominant und Submissive
Oft geht es um Kontrolle und Macht. Der eine Partner kontrolliert das Spiel und der andere Partner folgt dem, was gesagt wird. Es kann sowohl körperlich, geistig oder auch beides sein.
Wenn du deinen Partner körperlich dominieren willst, kannst du dies mit deinem Körper tun, deine Bondageausrüstung oder dein Fetisch-Sexspielzeug herausholen.
- Wenn du deinen Partner lieber auf psychologischer Ebene dominieren möchtest, habe ich hier ebenfalls ein paar Beispiele:Wenn ihr räumlich getrennt seid, kannst du deinen Partner dazu auffordern, ein Foto zu schicken, jedes Mal, wenn er ein Glas Wasser trinkt.
- Mit deiner Körpersprache kannst einen befehlenden Blick senden und die Person so psychisch einschränken
- Willst du deinen Partner eher mit einer mentalen Aufgabe herausfordern, dann kannst du deinen Partner auffordern, ein Stück Essen in den Mund zu nehmen und er darf dann erst schlucken, wenn du es sagst.
Top und Bottom
Eine Dynamik, wo es nicht unbedingt um eine ungleiche Machtverteilung geht. Hier geht es eher darum, dass der eine Partner führt und der andere Partner folgt. Also ein Geben und Nehmen.
Die Begriffe "Top" und "Bottom" werden oft im Zusammenhang mit Penetrationssex, Seilspielen oder Impact-Play (bei denen man Schläge in einem Spiel mit z.B. Händen oder Werkzeugen einsetzt) verwendet. Es kann auch eine weniger machtbetonte Art sein, "Dominant und Submassivie" zu sagen.
Sadist und Masochist
Hier gibt es diejenigen, die der Meinung sind, dass es erst dann richtig gut ist, wenn es weh tut.
Ein Sadist ist jemand, der es genießt, seinem Partner Schmerzen oder Leiden zuzufügen, und ein Masochist ist jemand, der es genießt, Schmerzen zu empfangen.
Das Spiel muss keine ungleiche Machtverteilung oder Dominanz mit sich bringen. Das Machtverhältnis kann auch völlig gleich sein, auch wenn ihr unterschiedliche Titel habt.
Wenn du in diesem Bereich das meiste Vergnügen findest, kannst du einige aufregende Reaktionen und großartige Interaktionen erleben, wenn du den richtigen Partner für diese Art von Dynamik findest.
Besitzer und Sklave
Hier wird noch deutlicher, dass der eine die Macht hat und der andere dem Machthaber gehört oder zum Vergnügen des anderen anwesend ist.
Vielleicht fühlst du auch mehr als ein Objekt denn als Sklave. Auch wenn man als Mensch immer gleich ist, kann man in einem BDSM-Spiel trotzdem so tun, als sei man es nicht.
Es kann sein, dass der eine nicht einmal den Status eines Menschen hat, sondern ein Objekt ist und somit kein Mitspracherecht hat. Bei dem Objekt kann es sich beispielsweise um einen Hocker, eine Toilette oder ein Spielzeug handeln, das dem Besitzer zur Verfügung steht.
Es kann eine liebevolle Beziehung sein, aber sie kann auch kalt und zynisch sein - vielleicht sogar beides? Ihr habt die Wahl.
Der dominante Part und der ungezogene Part
Die unterwürfige Person tut nicht nur, was man ihm sagt. Sondern liebt es, seinen Dom zu ärgern, bis er dafür bestraft wird.
Für manche kann es unglaublich befriedigend sein, unverschämt und widersprüchlich sein zu dürfen. Für andere ist es die Angst vor der Bestrafung, die sie anmacht. Trotzdem gibt es viele Kontraste, die für ein dynamisches Spiel sorgen können.
Raubtier und Beute
Der eine genießt es zu jagen und seine Beute niederzulegen, der andere genießt das Gefühl, gejagt zu werden. Ihr müsst bei dieser Dynamik nicht unbedingt die Rolle eines Tieres annehmen. Es kann auch genauso gut das Spiel zwischen dem "Jäger" und dem "Gejagten" im Fokus sein.
Magst du die Vorstellung, im Gras zu toben? Beißen und Kratzen? Vielleicht findest du die Vorstellung, dass ein Raubtier hinter dir her ist, das dich jeden Moment angreifen kann, aufregend.
Es geht um die Aufregung des Spiels und die Dynamik, die sich in einem Augenblick ändern kann.
Als Beute bist du dem Jäger vielleicht weit voraus, aber plötzlich fällst du hin und der Jäger holt dich ein. Wenn du gefangen worden bist, kannst du dich immer noch freikämpfen, und so geht das Spiel weiter, bis der Jäger die volle Kontrolle hat.
Herrchen und Haustier
Beim Haustierspiel spielt der Unterwürfige das Haustier. Zum Beispiel eine Katze, ein Hund, ein Pferd oder ein Fuchs, mit oder ohne Ohren und Schwanz. Die dominante Person ist für das Tier verantwortlich.
Vielleicht magst du das Gefühl, in einem Käfig eingesperrt zu sein, oder die Herausforderung, aus einem Napf auf dem Boden zu essen. Es kann auch das liebevolle Gefühl sein, gestreichelt zu werden. Vielleicht gefällt es dir, mit Strafe oder Belohnung zu experimentieren.
Wie bei allen BDSM-Spielen könnt ihr entscheiden, wie sexuell das Spiel sein soll, oder ob es überhaupt sexuell sein soll.
Betreuer und Little
Der Betreuer bzw. die Betreuerin trägt die Verantwortung über den sogenannten 'Little'.
Vielleicht verkleidest du dich gerne oder tust so, als wärst du nicht so alt wie dein biologisches Alter. Vielleicht malst du gerne in Malbüchern oder benutzt einen Schnuller und vergisst somit für eine Weile das ganze Drumherum.
Wie ich bereits erwähnt habe, muss BDSM nicht zwangsläufig mit Sex verbunden sein. Es kann ein geistiger Zufluchtsort oder 'nur' ein Spiel sein.
Falls ihr beide den sexuellen Aspekt weiter erforschen wollt, denkt daran, dass es letztlich ein Spiel zwischen Erwachsenen ist, egal wie sehr ihr euch verkleidet oder bestimmte Rollen einnimmt.
Switches
Eine Dynamik, bei der ihr wechseln könnt, wer dominant und wer unterwürfig ist. Hier bist du also nicht ausschließlich das eine oder das andere.
"Switch" bedeutet, das Wechseln zwischen allen Arten von Dynamiken - beziehen sich aber meist auf D/S-Dynamiken (Dominanz und Submissive). Du kannst also mehrere Titel tragen und somit verschiedene Dynamiken erforschen. Es kommt sehr stark auf den Partner, das Verlangen und die Situation an.
Was mit deinem Partner passieren soll, könnt ihr vor dem Spiel vereinbaren oder ihr könnt euch während des Spiels abwechseln.
Aber wozu die ganzen Titel und Dynamiken?
Das werde ich dir gleich verraten
Experimentiere mit Titeln
Vielleicht gibt es ja mehrere Titel und Dynamiken, die du ausprobieren möchtest. Und bitte, ich werde dich nicht zurückhalten!
Wie ich schon erwähnt habe, können mit verschiedenen Partnern unterschiedliche Dynamiken entstehen, was dir die Möglichkeit gibt, herauszufinden, was deinen Bedürfnissen und Wünschen entspricht.
Solange du und dein Partner euch einig seid, gibt es viel Spielraum für Experimente.
Probiert es aus und seid ehrlich zueinander, was bei euch funktioniert und was nicht. Vielleicht braucht ihr Zeit, um über die verschiedenen Szenarien nachzudenken.
Einige der Titel und Dynamiken, die dich im Moment überhaupt nicht interessieren, können später plötzlich interessant werden und umgekehrt. Sei also neugierig und experimentierfreudig.
Viel Spaß!